Drastischer Rückgang bei den Jungstörchen in Rühstädt

Dramatisch niedrige Zahlen gibt es aktuell beim Storchen­nachwuchs im Europäischen Storchendorf Rühstädt und in der Prignitz zu verzeichnen – voraussicht­lich sogar in ganz Brandenburg!

Gab es in den 1990er Jahren regelmäßig mehr als 80 Jungstörche in Rühstädt, 2013 mehr als 70 und im vergangenen Jahr (2021) 37, so haben die Storchenexperten rund um Falk Schulz vom NABU-Kreisverband Prignitz in diesem Jahr nur 18 Jungstörche zählen können. Für den Rückgang sind mehrere Faktoren verantwortlich; der wesentlichste Grund ist aber das fehlende Wasser in der Landschaft und der daraus resultierende Nahrungsmangel: Ohne feuchte Böden gibt es keine für die Storcheneltern erreichbaren Regenwürmer – und ohne Regenwürmer als Nahrungsquelle verhungern viele der Jungstörche.

Um den Bestand an Störchen langfristig zu erhalten, bedarf es einer Reproduktionsrate von etwas über 2 (Beispiel: 30 Storchenpaare, >60 Jungstörche). In den vergangenen Jahren lag dieser Wert jedoch bereits deutlich darunter: bei rund 1,5 (Beispiel: 30 Storchenpaare, 45 Jungstörche). In diesem Jahr bricht der Wert nun allerdings auf 0,67 ein (nur 18 Jungstörche bei 27 Storchenpaaren in Rühstädt). So wenige Jungstörche gab es zuletzt 1988 – eine so geringe Reproduktionsrate voraussichtlich noch nie.

Es ist höchste Zeit, mit den relevanten „Playern“ über die Ursachen des Rückgangs und die Möglichkeiten eines Auswegs zu reden. Dafür versammeln sich alle Interessierten am 29.07.22 im Rahmen einer anberaumten Weißstorchtagung im NABU-Besucherzentrum Rühstädt.

Die Veranstaltung wird aus Lottomitteln des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) des Landes Brandenburg gefördert.

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