Unsere Projekte

Storchensaisonrückblick Rühstädt

Im Vergleich zum Vorjahr mit 27 Altstorch-Paaren und der besorgniserregenden Anzahl von gerade einmal 19 Jungstörchen, sah es in diesem Jahr besser aus. Die schlussendlich 30 Paare haben 28 Jungvögel bis zur Zugreife großziehen können. Im Vergleich zum Vorjahr ein besseres Ergebnis – ingesamt jedoch ein eher betrübliches Ergebnis, da der Durchschnitt abermals bei weniger als einem Jungtier pro Brutpaar liegt. (Um den Bestand langfristig zu erhalten, werden rund zwei Jungtiere pro Jahr und Paar benötigt.)

Das feuchte Frühjahr hat den Störchen zunächst einen üppig gefüllten Futtertisch beschert und somit konnten die Westzieher ihren Nachwuchs gut versorgen. Die Ostzieher, die einen längeren Weg zu uns, von Afrika kommend, zurücklegen müssen und damit klar benachteiligt sind, was das Futterangebot angeht, haben da schon etwas schlechtere Karten. Den Juni über gab es keinen nennenswerten Regen mehr. Das hatte zur Folge, dass die Regenwürmer sich in tiefere, feuchtere Erdschichten zurückziehen und dadurch für die Störche nicht mehr erreichbar sind. Somit fällt eine essentielle Nahrungsquelle für die noch kleinen Jungstörche weg, die einfach noch nicht in der Lage sind, große Frösche oder Wühlmäuse zu vertilgen.
Es wird also höchste Zeit, entweder Regentänze aufzuführen oder aber die entscheidenden Maßnahmen in Politik und Landwirtschaft zu treffen, um somit den Lebensraum nicht nur für den Storch, sondern viele weitere wichtige Tiere und Organismen zu schützen, die wir für ein gesundes Ökosystem dringend brauchen.

Der Kleine ist schon fleißig am Flattern, um seine Muskulatur zu stärken.

Flügel ausgestreckt und dann: Flattern! So stärkt der Kleine seine Flugmuskulatur.

Hunger! Die um die 30 Tage alten Jungstörchen verputzen bis zu 1,5 Kilo Nahrung pro Tag

Umweltbildung

Eine der wichtigsten Stellschrauben unserer Gesellschaft ist die Bildung. Gerade Umweltbildung ist wichtig zur Entwicklung von Zukunftsperspektiven junger Menschen, die ohne ein gewisses Umweltbewusstsein nicht mehr auskommen werden. In unseren etwa alle zwei Jahre wechselnden Umweltbildungsprojekten bringen wir Kinder direkt mit der Natur in Kontakt und schaffen so wichtige Grundlagen zur Interessen- und Bewusstseinsentwicklung. Zusätzlich stellen wir in Zusammenarbeit mit unseren Freiwilligen aus FÖJ und ÖBFD Kleinst- und Mikroprojekte auf die Beine.

Kleinprojekt: Grünes Klassenzimmer Rühstädt

Das durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz aus der Konzessionsabgabe Lotto geförderte Projekt „Grünes Klassenzimmer Rühstädt“ hat zum Ziel, einen Lernort in der Natur zu schaffen.

Vorerst wird die Fläche hauptsächlich für Ferienprogramme mit Kindergruppen genutzt. Auf lange Sicht soll eine feste Gruppe etabliert werden, mit der die Fläche weiter gestaltet werden kann. Auch Schulklassen sollen die Möglichkeit haben, das Grüne Klassenzimmer für Projekttage zu besuchen oder als Ausgangspunkt für Exkursionen zu nutzen. Die notwendige Infrastruktur wie Komposttoilette, Sonnen- bzw. Regenschutztarp, Hocker und Feuerschale konnten über das Projekt finanziert werden.

Mikroprojekte

Neben unseren großen Umweltbildungsprojekten, führen wir immer mal wieder auch kleinere Projekte mit kürzeren Aktionszeiträumen durch. Im vergangenen Jahr 2021 haben wir trotz Corona drei Kleinprojekte zu verschiedenen Themenbereichen umsetzen können:

„Vom Schaf zur Wolle“

Im Rahmen der „Und Action!“-Kampagne des NABU konnte ein Mikroprojekt rund um das Thema regionale Schafwolle und Wollverarbeitung realisiert werden. Ziel des Projektes ist es, auf die Bedeutung der Schafhaltung in der Region für den Deich- und Artenschutz aufmerksam zu machen und gleichzeitig auf die Vorteile des nachhaltigen Rohstoffs Wolle hinzuweisen. Für das Projekt wurde regionale Wolle von Deichschafen angeschafft, mit der bei verschiedenen Veranstaltungen die Techniken des Trocken- sowie Nassfilzens an die Leute gebracht werden. Zum Ende des Workshops halten die Teilnehmer hoffentlich eine schöne, dekorative und selbst gestaltete Figur in den Händen. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Aber auch viele praktische Dinge, wie z.B. Pantoffeln oder Taschen können mit der Nassfilz-Technik aus Schafswolle geformt werden.

„Schutz und nachhaltige Nutzung von Kopfweiden im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe – Brandenburg“

Die „Und Action!“-Kampagne des NABU fördert außerdem unser Projekt zur nachhaltigen Kopfweidenpflege.

So kann das nötige Equipment angeschafft und eine Multiplikatorenfortbildung mit einem professionellen Korbflechter durchgeführt werden. Das Schnittgut aus der Baumpflege wird außerdem zum Errichten von Weidenzäunen in unserem Schaugarten und für Projekte mit Schulen genutzt. So konnte an der Grundschule in Bad Wilsnack ein Weidentipi entstehen.

„Lebensräume von Insekten unter der Lupe“

Unser aktuelles vom Land Brandenburg gefördertes Umweltbildungsprojekt „Lebensräume von Insekten unter der Lupe“ macht die ganz Kleinen ganz groß! Denn obwohl Insekten so klein sind, haben sie einen riesigen Einfluss auf unsere Ökosysteme. Bei Projekttagen zu den Schwerpunkten Wald, Wiese oder Wasser tauchen Schulklassen und Hortgruppen in die Lebensräume verschiedener Insekten ein, verstehen Zusammenhänge und erkennen die Bedeutung dieser Artengruppe für Natur und Mensch.

Aktionsangebote für Familien und Reisegruppen stellen das Erkennen und Bestimmen von Insekten und das Verstehen ihrer Wichtigkeit in den Fokus.

Thematische Vorträge und Exkursionen für besonders Interssierte geben Einblicken in verschiedene Artengruppen wie Schmetterlinge und Heuschrecken.

„Umweltbewusstsein für lebendige Böden – Nicht nur für Störche die Basis“

Titelseite des durch den NABU Brandeburg herausgebrachten „Bodenbuchs“ für Kinder

In dem bereits 2021 abgeschlossenen und vom Land Brandenburg geförderten Projekt „Umweltbewusstsein für lebendige Böden“ wagten wir einen Blick unter die Oberfläche. Wer lebt in der geheimnisvollen Welt des Bodens? Was ist überhaupt Boden? Und wieso spielt er so eine große Rolle für uns Menschen?

Im Rahmen von Projekttagen für Schulklassen, Hort- und Kita-Gruppen gingen wir diesen Fragen auf den Grund.

Speziell auf die Zielgruppe Familie abgestimmte Aktionsangebote gingen auf Entdeckungstour ins Reich der Regenwürmer. Thematische Vorträge gaben Hobbygärtnern Praxistipps an die Hand, um einen gesunden Boden als Grundlage für nachhaltiges Gärtnern zu erhalten.

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Veranstaltungen

Das NABU-Besucherzentrum Rühstädt stellt das neue Umweltbildungsprojekt vor und präsentiert den Veranstaltungskalender für das Jahr 2023.

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förderung

Dieses Projekt wird gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und kofinanziert aus Mitteln des Landes Brandenburg bzw. des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK).

Mehr Informationen finden Sie auf folgenden Webseiten: